Alle Kassen sind bemüht ihre Kosten zu senken. Da bei den Leistungsanbietern häufig kein Blumentopf zu gewinnen ist, wird in der Regel versucht die Verwaltungskosten - persönliche und sächliche - zu senken. Dabei werden dann Organisationsstrukturen entwickelt, die eine Verdichtung der Arbeit für die Beschäftigten bei zugleich großer Spezialisierung und damit Reduzierung des Personals bei  einem eingedampften Geschäftsstellennetz (Gliederugnsnetzes) beinhalten. So nach der z.B. DAK jetzt auch die BARMER-GEK. Der Bezug auf die TK ist dabei nicht zielführend, da dort die Entwicklung auf  der Bais eines schon immer kleinen Geschäftsstellennetzes nur sukzessive ohne Ausdehnung des Geschäftsstellennetzes  zur Spezialisierung geführt werden musste. Die Grundsatzforderung unserer Gemeinschaft lautet für die GKV:

        • persönlicher Service für Versicherte durch qualifizierte Mitarbeiter
        • ortsnahe Beratung und Betreuung

    Diesem Grundsatz sollte aus Sicht der Gemeinschaft auch die Reorganisation der BARMER folgen. Eine anspruchsvolle Forderung, wenn man bedenkt, dass  jetzt die Pläne der BARMER-GEK in der Grundaussage darauf zielen 3500 Vollzeitstellen abzubauen und das Geschäftsstellennetz von über 800 auf etwas über 400 einzuschmelzen. Das bei unveränderter Präsenz gegenüber den Versicherten, sowohl in der Schnelligkeit der Erledigung, wie auch der Qualität der erbrachten Beratungen. Was liegt daher näher, das Verwaltungsratsmitglied der BfA-Gemeinschaft Dietmar Katzer Gelegenheit zur Äußerung zu geben. Dietmar Katzer, eines unserer zwei Mitglieder im Verwaltungsrat der BARMER-GEK ist zugleich Mitglied der Projektgruppe Reorganisation und ist seit Planungsbeginn dabei. Nachstehend seine Stellungnahme, die einen Gesamtüberblick gibt ohne in Details zu gehen:

    Reorganisation in der Fläche

    Von Dietmar Katzer

    Wir alle wissen längst, das es nicht entscheidend ist die größte Krankenkasse zu sein – sondern die Beste. Und genau darum ging es im Frühjahr 2013, als wir gemeinsam, Vorstand und Verwaltungsrat, die Planung zum Projekt Fläche starteten. Spätestens mit der Entscheidung über einen externen Unternehmensberater, auf der Basis unseres internen  „Pflichtenheftes“, war allen Beteiligten klar, hier wird eine Großorganisation von Grund auf  verändert. Da in das Projekt alle Ebenen und Bereiche eingebunden werden sollten, war es sinnvoll für diese Reorganisation eine eigene Projektgruppe zu bilden. Alle Fraktionen des Verwaltungsrates sind in der Projektgruppe beteiligt.

    Schon im Sommer 2013 wurden die ersten Weichen in Richtung einer optimalen Ablauforganisation, der konsequenten Versichertenausrichtung und einer höheren Effizienz gestellt. Auf der Basis von Umfragen haben wir im Herbst  Zwischenergebnisse  zu den Kundenerwartungen diskutiert. Themen wie die räumliche Nähe, Erreichbarkeit, Bearbeitung und Betreuung standen dabei im Mittelpunkt. Aber auch die einhergehenden Veränderungen für unsere MitarbeiterInnen bildeten einen Schwerpunkt. Auf dieser Basis haben wir in weiteren Sitzungen die zukünftige Struktur und Ablauforganisation  in der Fläche weiter verdichtet und konnten im Februar 2014 dem Verwaltungsrat das Rahmenkonzept vorlegen. Der  Beschlussvorschlag wurde dann um die Komponenten Auszubildende, weitgehender Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen und einer weitgehenden Einstellungssperre ergänzt.

    Damit gab es ein grundsätzliches JA der Mitglieder des Verwaltungsrates zu dem Konzept Reorganisation Fläche, das zwischenzeitlich den Namen AUFBRUCH erhielt.

    In weiteren drei Sitzungen haben wir intensiv über die Organisation der Sachbearbeitung, die Versichertenbetreuung, die vertriebliche Präsenz und über Telefongeschäftsstellen diskutiert.

    Genauso wichtig waren aber auch die Berichte über den Abschluss eines Tarifvertrages sowie ein personalwirtschaftliches Gesamtkonzept.

    Am 26.06.2014 hat der Verwaltungsrat nunmehr beschlossen, das wir unsere Sachbearbeitung in 39 Zentren,  die Versichertenbetreuung vor Ort in fast 4oo Geschäftsstellen mit 36 Hauptgeschäftsstellen organisieren. Eingehende Telefonate werden in sechs Telefongeschäftsstellen bearbeitet.

    Insbesondere bei der Standortauswahl der Zentren wurde auf die Wohnorte von Mitarbeitern  und Versicherten geachtet.

    Mit dem Abschluss eines Tarifvertrages ist neben der Zumutbarkeit bei Versetzungen vieles geregelt, dass die Umsetzung von personellen Maßnahmen für beide Seiten erleichtert.

    Die Umsetzung wird in 4 Wellen erfolgen und beginnt mit einer Vorbereitungsphase  noch 2014.

    Alle MitarbeiterInnen wurden spätestens am 27.Juni über die Beschlüsse informiert.  Nach einem Gespräch mit dem Vorstand des Hauptpersonalrates wurde mir die breite Zustimmung des Gremiums und der MitarbeiterInnen signalisiert.

    Ergänzender Hinweis:

    ¨Nach Auskunft unserer VR Mitglieder hat der Vorstand der BARMER-GEK nach Unterrichtung von RP-Online (Tester) sofort die Abläufe des Zutritts zum Internetauftritt der Kasse überprüft. Es wurde dabei festgestellt, dass man gegen die Übernahme der Identität  eines Versicherten durch ggf. Diebstahl  der Versichertenkarte - also eines kriminellen Verhaltens - den nicht rechtmäßigen Internetzutritt und damit den Zugang auf dem Datenschutz unterliegende Daten  nicht vollständig vermeiden kann. Inwieweit die Vergabe einer zusätzlich anzugebenen Pinn (wie z.B. bei der Ec-Card) das Problem minimieren kann, wird zur Zeit geprüft. Es wird aber ausgeführt, dass dieser Vorgang der bisher einzig bekannt gewordene Vorgang ist, der aber sofort zur umfangreichen Schulungen der in der Internetkasse beschäftigten Mitarbeiter/innen führte bzw. geführt hat.¨

    Was andere berichten:

    Siehe auch RP-Online "Barmer schließt 82 Filialen in NRW"

    So wird meine Krankenversicherung gekapert -ein Hinweis auf die Sicherheit der EDV (RP-Online)

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