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    (Eigenbericht) Nach der aktuellen Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) haben die gesetzlichen Krankenkassen nach den vorläufigen Finanzergebnissen zum Ende des Jahres 2016 einen Überschuss von 1,38 Milliarden Euro erzielt. Die Finanzreserven der Krankenkassen sind auf insgesamt 15,9 Milliarden Euro gestiegen. Unter Berücksichtigung des Gesundheitsfonds beträgt die Gesamtreserve 25 Milliarden Euro.
    Die Einnahmen lagen um rund 1,38 Milliarden Euro höher als die Ausgaben (Einnahmen 224,15 Milliarden Euro, Ausgaben 222,77 Milliarden Euro). Aussagekräftig ist auch die Betrachtung je Mitglied. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im vergangenen Jahr die Versichertenzahlen deutlich gestiegen sind. Die Leistungsausgaben erhöhten sich um 3,2 Prozent je Versicherten, die Verwaltungskosten um 4,5 Prozent. Aufgrund der höheren Versichertenzahlen sind die Ausgabensteigerungen je Versicherten um rund 1 Prozent niedriger als der Vergleich der absoluten Ausgabenzuwächse.
     
    Kommentar:
     
    Die nächste Gesundheitsministerin oder der nächste Gesundheitsminister nach der Bundestagswahl 2017 muss sich trotz des dargestellten positiven Finanzergebnisses mit der Einnahmen- und Ausgabensituation befassen. Nur der aktuellen guten Konjunktur ist der Überschuss zu verdanken. Dabei darf nicht übersehen werden, dass die Leistungsausgaben seit 2004 um über 50 Prozent gestiegen sind, die Beitragseinnahmen dagegen aber nur um knapp 30 Prozent. Das strukturelle Defizit muss mittel- und langfristig beseitigt werden, damit die gesetzliche Krankenversicherung finanzierbar bleibt.
     
    Autor:KHP