"Über Jahre war die Lebensversicherung das Lieblingsprodukt der Deutschen, zuletzt machte sie ihren Besitzern aber kaum noch Freude. Die stetig sinkende Verzinsung brachte manch großzügige Planung fürs Alter durcheinander. Und eine Besserung ist nicht in Sicht. Sparer müssen sich wohl dauerhaft an Minirenditen gewöhnen. „Den Garantiezins werden die Versicherer noch verdienen können, aber es wird kaum noch möglich sein, ein attraktives Produkt zu schaffen", sagt der renommierte Versicherungsexperte Carsten Zielke von der französischen Großbank Société Générale bei der Vorstellung einer umfassenden Versicherungsstudie mit dem Titel „Beitragswachstum ade". Derzeit liegt der Garantiezins im Schnitt bei 3,4 Prozent. "
Es wird folgen dann gleich die weiteren Aussagen:
"Doch nicht nur die möglicherweise dauerhaften Niedrigzinsen an den Kapitalmärkten bereiten Sorgen. Gerade 2009 sei eine sehr ungesunde Entwicklung im deutschen Lebensversicherungsgeschäft eingetreten, reklamiert Carsten Zielke. Viele Anbieter hätten mit einer neuen Produktgeneration zusätzliche Probleme geschaffen. Im vergangenen Jahr sei das Neugeschäft mit Policen quasi nur Rentenverträgen gegen Einmalbeitrag zu verdanken gewesen. Das Geld wird dabei anders als bei der klassischen Lebensversicherung kurzfristig angelegt, der Kunde kann teilweise ohne hohe Stornogebühren kündigen und die Zinsversprechen sind üppig. „Dies bedeutet eine Plünderung des Kollektivs", sagt Zielke. Zwar müssten Lebensversicherer ihren Vertrieb in einem Rezessionsjahr bei Laune halten, doch gefährdeten die vorteilhaften Konditionen für Neukunden nachhaltig die Risikotragfähigkeit der Gesellschaften. Der Unterschied zwischen tatsächlich erwirtschafteter Rendite und gutgeschriebener Rendite sei mitunter erheblich. Und noch ein Punkt könnte Kunden ärgern, die über Jahrzehnte treu ihre Beiträge zahlen. Gemeint ist die gestiegene Stornoquote. Laut Société-Générale-Studie hat sie sich im Mittelfeld zwar nur leicht von 4,5 Prozent auf 4,8 Prozent erhöht. Doch bei den fünf Versicherern mit den meisten Kündigungen schnellte sie 2008 von 6,4 Prozent auf 11,1 Prozent."
Wie man sieht, ist die Anlage des Geldes in einer Lebensversicherung unter Renditegesichtspunkten nicht der groß Hit als der er bisher von woh nur interessierter Seite dargestellt wurde. Damit wird deutlich, dass es auch für die dritte Säule der Alterssicherung keine Garantie für eine Rendite über der gesetzllchen Rentenversicherung gibt. Das gilt auch gerade dann, wenn der Versicherungsexperte - sicherlich nicht um die Lebensversicherer zu schaden - ergänzend zu den Stornoquoten bei einer Reihe von Versicherern (11,1% Stornoquote) ausführt:
"Vor allem bei Gesellschaften, die keinen eigenen Vertrieb haben, sondern über Banken ihre Produkte verkaufen, sei ein Anstieg zu beobachten gewesen, sagt Zielke. Dadurch werde Liquidität abgezogen, Geld mit dem die Versicherer eigentlich langfristig zum Wohle aller arbeiten müssten."
Gerade in der Krise zeigt sich, dass die gesetzliche Rentenversicherung eine gute Rendite verbunden mit einer hohen Sicherheit bietet. Bei Anlagen von Geld für die Alterssicherung auf der Basis einer Lebensversicherung ist zu verzeichnen, dass wohl der Lack ab zu sein scheint. Zumindest scheint das Risiko, hier die für die Alterssicherung erwarteten Renditen zu erhalten, nicht so gering zu sein., wie es die Versicherer bisher behaupteten. Es handelt sich eben bei der Lebensversicherung in der Regel um eine ganz normale Geldanlageform für die Altersvorsorge, die in der Regel mit hohen Vertriebskosten belastet ist und keine der versprochenen absoluten Sicherheiten verbunden mit einer hohen Rendite für den Kunden bzw künftigen Rentner bietet.