Kommentar:
Der Apothekerverband hat sich gegenüber einer großen Boulevardzeitung geäußert. Das sicherlich vor der Einnahme einer Arznei gegen die Dummheit. Aber wie schrieb schon Kurt Götz, der große Spötter in seinem Stück: Dr. med. Prätorius: "Das was ich in meinem Leben nicht gefunden habe, ist die Mikrobe der Dummheit!." Fest steht jetzt auf jeden Fall, dass der Apothekenverband diese auch noch nicht gefunden hat.
Es gibt in den gesetzlichen Krankenkassen nicht nur ein klar am öffentlichen Dienst orientiertes Buchungswesen (Haushaltsplan ohne die Möglichkeit von Schattenhaushalten), es sind nicht nur die Haushalt öffentlich auszulegen, es gibt gewählte ehrenamtlich tätige Aufsichtsgremien (Verwaltungsräte (VR)) die einer Beitragserhöhung zustimmen müssen und nicht zuletzt werden alle die Unterlagen vor der Genehmigung der Erhöung des Beitrages vom dafür zuständigen Bundesversicherungsamt (BVA) geprüft. Da wäre man doch schon froh, wenn nur ein klitzekleiner Teil der durch die Pharmafirmen festgelegten Preise einer solchen Prozedur unterworfen wäre. Von der Kalkulation der Apotheken wollen wir da gar nicht erst sprechen.
Was hier durch den Apothekenverband ausgelöst wird, ist nicht nur billigste Polemik, sondern zeigt auch, dass diejenigen, die solche Erklärungen abgeben, von keiner Sachkenntnis getrübt sind. Die Mitglieder der BfA-Gemeinschaft in der Selbstverwaltung der GKV haben ihre Aufgaben der Prüfung der Notwendigkeit der Erhöhung eines Beitrages 1 anhand der geforderten und vorgelegten Unterlagen geprüft. Die Zahlen wiesen aus, dass die Erhebung eines Zusatzbeitrages unbedingt notwendig ist um die Zahlungsfähigkeit - gegenüber Versicherten und Vertragspartnern, also auch den Apotheken - sicherzustellen.
Es ist nicht nur dem Apothekenverband bekannt, dass der Gesundheitsfonds von vornherein unterfinanziert war. Das die vollständige Finanzierung der Aufgaben der GKV eine Beitragshöhe von 15,5% erfordert hätte. Die Politik hat den Beitrag aus vordergründigen Absichten heraus auf 14,9% festgelegt und damit deutlich gemacht, dass sie die im Gesetzt festgelegte Norm, der Erhebung eines Zusatzbeitrages, ggf. bis zu einem Prozent des beitragspflichtigen Einkommens wollte. Wer heute die Krokodilstränen vergießt und mit dem Finger auf die Kassen zeigt, die sich jetzt in der finanziellen Situation befinden, von dieser gesetzlichen Regelung Gebrauch machen zu müssen, hat zumndest im Gesetzgebungsverfahren geschlafen. Die Unterfinanzierung führt jetzt sukzessive dazu, dass alle Kassen früher oder etwas später eine Beitragserhöhung vornehmen müssen. Alle wissen es, auch diejenigen, die jetzt dazu aufrufen doch zur Vermeidung eines Zusatzbeitrages, die Kasse zu wechseln. Wenn dann zwangsläufig die Verwaltungskosten bei den Kassen steigen wird das solange nicht thematisiert, bis darüber wieder aus anderem Anlass dieser Tatbestand skandaliert werden kann. Aber Auflage macht man ja nicht mit Sachkenntnis, Auflage macht man mit Emotion!
Nicht minder "solidarisch" handeln die glücklichen Kassen dies isch noch in einer besseren Situation befinden und die jetzt lauthals auf Mitgliederfang gehen, indem sie ungefragt darauf hinweisen, nocht nicht oder nicht in diesem Jahr einen Zusatzbeitrag erheben müssen. Der Verband der Ersatzkassen (VdEK) versucht mit einer Presseerklärung gegenzuhalten, gegen die Ignoranz, Dummheit, den Apothekenverband und die BLÖD Zeitung.
Siehe auch:
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