Rentenerhöhung zum 1.7.2013 - Wer schaut bei der Berechnung der Anpassung noch durch?
Für die Rentner im Osten Deutschlands werden die Altersbezüge zur Jahresmitte deutlich steigen. Die Ruheständler im Westen gehen dagegen fast leer aus. Nächstes Jahr bekommen auch sie wieder ein höheres Plus, verspricht Ursula von der Leyen.
Die Renten steigen in diesem Jahr im Osten sehr viel stärker als im Westen. Für die ostdeutschen Rentner gibt es zur Jahresmitte eine Erhöhung um 3,29 Prozent. Die Ruheständler im Westen Deutschlands müssen sich mit einem Mini-Aufschlag von 0,25 Prozent begnügen. Die Zahlen gab das Bundesarbeitsministerium am Mittwoch in Berlin bekannt. Die Differenz fällt überraschend deutlich aus. (siehe Meldung unter www.focus.de).
Was Insidern der Deutschen Rentenversicherung schon seit einigen Wochen bekannt ist, wird jetzt auch vom BMAS durch die Ministerin, Frau von der Leyen (CDU) verkündet. Die dargestellten Gründe für diese so unterschiedliche Anpassung (aus Sicht vorerst der Regierung) ist als Presseerklärung nachstehend zum Download angefügt.
Man wird die Aussagen überprüfen müssen, da zumindest der Eindruck in der Bevölkerung vorhanden ist, dass die Steigerung der Gehälter im Osten um 3,42% gegenüber 1,5% im Westen nicht dem Empfinden der betroffenen Bevölkerungskreise entspricht. Schließlich ist ja ein Anpassungsverhältnis von 13:1 nicht so schnell zu vermitteln.
Die blumigen Worte der Ministerin, dass es positiv sei, einen weiteren Schritt zur Schließung der Lücke zwischen dem West- und Ostrentenniveau getan zu haben, dürfte zumindest die Rentner im Westen nicht gerade fröhlich stimmen und geht aus am Sachverhalt vorbei, dass dies nicht ein rechtlicher Schritt auf dem Weg zur Gleichstellung der Renten in Ost und West ist.
Nun gilt es vor allem klare eindeutige Fakten zur Berechnung dieser Anpassung vorzulegen und nicht den Weg der Ministerin zu folgen, der da eine höhere Anpassung für das Jahr 2014 im Westen voraussagt ohne die abschließenden Fakten für die Bewertung und damit für diese Aussage vorzulegen. Die Vorgehensweise der Ministerin eine Ankündigung einer Erhöhungen schon ein Jahr im Voraus zu machen, entspricht nicht nur sonstigem vorgegebenen seriösen Handelns sonder muss als Beschwörungsklausel gewertet werden, um die Rentner im Westen milde zu stimmen.
Schließlich gilt es, im Jahr der Bundestagswahl die Westrentner zu beruhigen. Bedacht muss aber werden, dass auch im Jahr 2014 im Westen noch 0,46% als Vorabkürzung bei der Rentenerhöhung erfolgen wird. Dies ist den unterbliebener Rentenkürzungen in der Vergangenheit geschuldet, die wieder ausgeglichen werden muss. Im Osten ist diese Kürzung bei der Rentenanpassung schon im letzten Jahr vollständig vollzogen worden.
Wir gehen davon aus, dass wir bald aufgrund der von der hauptamtliche Seite der DRV erstellten Unterlagen eine Aussage darüber treffen können, ob diese Rentenanpassung zumindest rechnerisch nachvollziehbar ist.
Siehe:
Plus für Rentner im Osten im Westen quasi Nullrunde (Focus)
Bundeseinheitliches Rentenrecht? (Beitrag zur Anpassung Rente Ost)
Redebeitrag Ministerin von der Leyen (CDU) zur Rentenanpassung
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